Informationen und Kriterien über den Deutschen Rednerpreis
Der Preis wurde 2010 von Prof. Dr. Lothar Seiwert (Präsident 2009 – 2011), ins Leben gerufen. Er wurde erstmalig am 10. September 2010 im Rahmen einer feierlichen Gala auf der GSA Convention im Kölner Maritim Hotel vergeben. Der Preis ist nicht dotiert. Die Jury setzt sich zusammen aus Vorstandsmitgliedern der GSA: dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten, den Past Presidents und weiteren Vorstandsmitgliedern.
Ethos, Pathos, Logos: Das sind in der klassischen Rhetorik nach Aristoteles die Dimensionen der Überzeugung. Der Preisträger sollte sich für eine herausragende Leistung in mindestens einer der drei Dimensionen hervortun. Dabei bezeichnet Ethos die Glaubwürdigkeit des Sprechers, seine Autorität, Integrität, Klugheit, ein besonderes Wohlwollen, die Tugendhaftigkeit des Redners. Pathos meint die Wirkung auf das Publikum. Wie ist die rednerische Kraft? Gelingt ein emotionaler Appell? Hierzu gehören Leidenschaft, Empathie, Sprachvermögen, Metaphorik und andere rhetorische Figuren sowie der äußere Ausdruck in Mimik, Gestik und Stimmführung. Logos meint den Sinn, den Gehalt einer Rede oder schließlich die Schlüssigkeit der Argumentation.
Als Preisträger kommen Politiker in Frage, die sich nicht in Worthülsen ergehen, sondern Klartext reden und eine deutliche Wirkung erzielen. Geehrt werden können Würdenträger und dem Gemeinwohl verpflichtete Vordenker, die mit sprachlicher Exzellenz Ziele jenseits von Mainstream und Oberflächlichkeit vertreten. Oder Unternehmer, die ihr Unternehmen in besonderer Weise auch in ihren öffentlichen Auftritten repräsentieren. Wissenschaftler, denen es gelingt, komplizierte Sachverhalte spannend und verständlich zu vermitteln. Oder Manager, die unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen vor Medien und Aktionären in vorbildlicher Weise vertreten. Gesucht werden Redner, die auch in heiklen Situationen die richtigen Worte finden.
Jenseits ihrer gesellschaftlichen Funktion sollen aber Menschen geehrt werden – Menschen des Wortes, die kein Blatt vor den Mund nehmen und nicht reden, um beliebt zu sein. Die Stellung beziehen und aufrütteln. Die Worte gebrauchen, um Handlungen anzustoßen und Missstände einzudämmen. Die nachdenklich stimmen und zum Querdenken motivieren. Vor allem aber Menschen, die mit rhetorischer Eindrücklichkeit und persönlicher Integrität Werte vertreten, die für viele Menschen beispielhaft sind – Widerständen und Anfeindungen zum Trotz.