Von Carina El-Nomany
Dass die Sicht auf das Leben als Heldenreise eine sehr heilsame sein kann, haben schon große Denker wie Joseph Campbell, Carl Gustav Jung und später Stephen Gilligan und Robert Dilts, sowie Paul Rebillot, Melissa Kay und Franz Mittermair erforscht.
Gerade Campbell macht mit seinem Buch „Der Heros in tausend Gestalten” deutlich, dass Menschen die Heldengeschichten in Mythen und Religionen immer schon brauchten, um Heilung zu erreichen, sei es individuell oder auch kollektiv, weil diese nicht vom „Gehirn entworfen, sondern vom Herzen erfahren werden”.
Aus diesem Gedanken sind insbesondere von Gilligan und Dilts sowie Rebillot therapeutische Instrumente entwickelt worden, die analog den von Campbell, aus Mythen und Religionsgeschichten herausgefilterten Muster, der Stationen einer Heldenreise entsprechen – vom „Ruf in das Abenteuer” bis zur späteren „Integration“ des Erlebten, in das Leben.
» Wir sind nicht auf der Welt, um möglichst ohne größere Vorkommnisse durch das Leben zu gehen, sondern Erfahrungen zu machen, die unsere Seele wachsen und reifen lässt. « Albert Villoldo
In meinen Coachings arbeite ich mit der These, dass jedes Leben heldenhaft ist, auch wenn es manchmal auf den ersten Blick nicht so erscheint. Vielmehr: es ist meine Haltung zum Leben!
„Jedes Leben ist heldenhaft”
Ich betrachte das Leben als Heldenreise und berge mit meinem Coachee die Essenz seiner Heldenreise Leben. Die Essenz, das sind die Geschenke des Lebens, die Lernerfahrungen, Prägungen, Verletzungen und die sich daraus ergebende, logische Bestimmung für den weiteren Weg.
Die Lebensgeschichte und die Essenz der Heldenreise Leben sind zwei unterschiedliche Dinge. Die Essenz ergibt sich aus der Lebensgeschichte und beschreibt die Transformation die bereits erfolgt ist, dadurch dass der Mensch seine Erfahrungen gemacht hat.
Wie diese Essenz extrahiert wird, im Selbstcoaching, im Coaching oder auch in der Therapie, das ist Inhalt des Buches „Die Essenz der Heldenreise Leben“
Die Essenz wirkt wie eine ganz individuelle Medizin. Die regelmäßige Einnahme hilft alte Wunden zu heilen!
Meine Erfahrung zeigt, dass die Essenz wie eine ganz individuelle Medizin für den Klienten – wirkt. Die Einnahme – das regelmäßige Lesen, Hören und Fühlen der eigenen Essenz, hilft alte Wunden zu heilen und aus leidvollen Erfahrungen die Ressourcen zu generieren. Sie hilft zu verstehen, warum und wozu möglicherweise etwas geschehen ist und zeigt das wahrhaft Heldenhafte, manchmal das reine „Überleben“ und erfüllt den Empfänger mit Demut und Würdigung vor dem Leben und seines Selbst. Das ist ein kraftvoller Zustand!
- Die „Essenz Heldenreise“ als Entwicklungsinstrument bietet die Möglichkeit eine neue Perspektive auf das eigene Leben zu erhalten
- Die Heldenreise „Leben“ beginnt demnach schon vor der Geburt und mit der hypothetischen Betrachtung: Was wäre, wenn wir uns dieses Leben, diese Eltern ausgesucht hätten, um diese Erfahrungen zu machen, die wir nun Mal gemacht haben?
Den größten Heil-Effekt hat die Helden-Perspektive sicher, wenn das eigene Leben bisher als Opfergeschichte betrachtet wird und nun eine völlig neue Deutung erfolgt.
Ist die Essenz extrahiert, wird meist sehr deutlich, dass es noch offene Lebenspunkte gibt:
Etwas zu verzeihen, um Verzeihung zu bitten, sich selbst zu vergeben, zu würdigen, zu verabschieden, zu beweinen….
Ritualen in Coachings einen Platz geben
In diesem Zusammenhang kommen Ritualen in unserer Arbeit als Coaches eine neue Bedeutung zu. Diese kommt mir auch in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen immer noch zu kurz. Und dabei ist es unerheblich, ob wir ein Ritual gemeinsam mit unseren Klienten durchführen oder dieser für sich allein. Aspekte wie „Danke sagen“, „Abschied nehmen“, um „Hilfe bitten“, sollten meiner Ansicht nach Selbstverständlichkeiten des Lebens sein und wir Coaches sollten dazu einladen und daran erinnern.
Zu den möglichen Ritualen im Rahmen von Coachings gehören durchaus Gebete, Rituale der Dankbarkeit und der Würdigung, die Nutzung der Kraft von Symbolen, insbesondere aus der Natur, die Errichtung von Altären, Übergaberituale an Feuer, Wasser oder Erde, das Durchtrennen von Verbindungen, Briefe der Dankbarkeit, der Anklage, der Bitte oder des Verzeihens.
Dafür muss man/frau als Coach kein Schamane sein. Ich musste allerdings erst Schamanin werden, um mich wieder daran zu erinnern.
Carina El-Nomany, Jg. 66, kommt aus der Change Management Beratung. Sie ist selbst einen intensiven Weg gegangen. Dabei lernte sie bei Schamanen wie Alberto Villoldo, Ralph Metzner, Juan Alvarez, Michael Hemme und LaraMarie Obermayer. Heute arbeitet sie erfolgreich als selbstständige Change Management Beraterin, Coach, Schamanin und Autorin. Sie ist Mutter von drei Söhnen und führt gemeinsam mit ihrem Mann die Change Management Beratung elccon.
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