Menschlich. Digital. Fokussiert: Zweite GSA Winter Conference sorgt für Begeisterung im ausverkauften PARKS Nürnberg
Nach der geglückten Premiere im vergangenen Frühjahr überzeugte auch die zweite Auflage auf ganzer Linie: Bereits Monate vorher gab es nur noch Tickets nach dem Wartelisten-Prinzip, alle wollten Ende März bei der Winter Conference des deutschsprachigen Rednerverbandes GSA dabei sein. Nach zwei vollgepackten Tagen und einem abwechslungsreichen Programm mit über 20 Experten, Trainern und Rednern steht fest – „Work in the Park“ war ein voller Erfolg!
„Menschlich. Digital. Fokussiert.“ – unter diesem Motto stand die diesjährige Winter Conference. Nicht nur die einzelnen Programmpunkte ließen sich jeweils einem der drei Schwerpunkte zuordnen, bei einem Warm-up der besonderen Art animierte Conference Chair Bettina Stark die Besucher sogar zur „Vertonung“ der einzelnen Elemente. Schon hier wurde deutlich: Im Fokus der Veranstaltung stand vor allem das Miteinander, der Aufbau von neuen Kontakten und das Teilen von Wissen und Erfahrungen. Es ging dabei nicht nur um große Erfolge – sondern vor allem um das, was das Publikum vor der Bühne normalerweise nicht zu sehen oder zu hören bekommt.
Die Essenz der zwei Tage, runtergebrochen auf ein Wort: Vertrauen. In die eigene Leistung, in sich selbst, in andere. Eva Schulte-Austum bewegte das Publikum mit ihrer Keynote „Der Vertrauenscode“, die sie selbst als „den mutigsten Vortrag, den ich je gehalten habe“ bezeichnete. Sie machte den Zuhörern Mut, auch in schwierigen Situationen den Kopf oben zu behalten und sich gegenseitig zu unterstützen: „Vertrauen ist wie eine Rettungsweste. Mit Vertrauen gehen wir nicht unter, auch wenn wir eine Menge Wasser schlucken – wir behalten den Kopf oben.“ Nicht einfach in einer Gesellschaft, die von Höchstleistung, Perfektionismus und „Funktionieren müssen“ geprägt ist. Mut zur Lücke bekannte unter anderem auch Katja Kerschgens. In ihrem Vortrag „Danke, es geht im Sitzen!“ sprach sie darüber, wie sie sich nicht trotz, sondern gerade wegen der Diagnose Multiple Sklerose selbstständig gemacht hat. Für sie steht fest: „Es geht nicht um Perfektion, sondern um Perforation! Lebt die Löcher!“ Dass im Leben nicht immer alles nach Plan läuft, thematisierte auch Markus Jotzo in seinem Workshop „Nebenwirkungen eines Speakerlebens“. Der Hamburger schlug nachdenkliche Töne an und reflektierte mit intensiver Einbindung der Teilnehmer darüber, wie und ob das Gleichgewicht zwischen Familienleben und Bühne gehalten werden kann.
Fokus auf Innen
Eine Grundvoraussetzung dafür, sich durch Digitalisierung und Co. nicht völlig verrückt machen zu lassen, ist Selbstvertrauen – und damit auch das richtige Mindset. Vivienne Dübbert beleuchtete den „Erfolgsfaktor Mindset“ und lieferte dem Publikum mentale Strategien, die gerade in Zeiten der Veränderung bei der Fokussierung und Selbstausrichtung helfen. Höchste Zeit, aus dem Gedankenkarussell auszubrechen, fremde Stimmen auszublenden und das eigene „Monkey-Mind“ zu zähmen, das immer nur nach Schema F agieren will! Ein entscheidender Faktor sollte jedoch bei allem Streben nach Glück und Selbstverwirklichung nicht zu kurz kommen: Die eigene Gesundheit, an der wir jedoch oft Raubbau betreiben. Ehrlich und provokant stellte Frédéric Letzner in seiner Keynote „Heul doch!“ Zusammenhänge zwischen Perfektionismus und Suchterkrankungen her und legte offen, wieso nichts erfolgreich therapiert werden kann, worauf Menschen heimlich stolz sind. Eine seiner wichtigsten Kernbotschaften: Gelassenheit hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun! Noch ein Grund mehr, mal einen Gang zurückzuschalten und auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, körperlich wie mental. Und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen.
Vortragsroboter – the next generation?
Eine weitere drängende Frage, die die Besucher umtrieb: Gibt es überhaupt noch eine Zukunft als Speaker und Trainer? Oder werden bald Roboter und Co. diese Jobs ebenfalls übernehmen? „Mr. Digital“ Thorsten Jekel hatte darauf eine klare Antwort: „Das liegt ganz in unserer Hand!“ Er nahm das Publikum mit auf einen Streifzug durch die Tools, die auf der GSA Convention 2018 im Einsatz waren. Sein Fazit: Technik funktioniert nicht immer – muss sie aber auch nicht. Vorausgesetzt, wir verlassen uns nicht blind darauf. Erst Hirn einschalten – dann Technik! Weitere Möglichkeiten, klassische Vorträge durch den Einsatz von Apps und Co. interaktiver zu gestalten, stellte anschließend Bernd Braun im Workshop „Analoges Speaking“ vor.
Peter Brandl, CSP und amtierender Präsident der German Speakers Association, blickt zufrieden auf die Winter Conference zurück: „Es freut mich riesig, dass unser neues Format so gut angenommen wird. Genau das habe ich mir erhofft. Es zeigt auch, dass die Mitglieder einen starken Wunsch nach Austausch haben, voneinander lernen möchten und unsere Gemeinschaft stärken wollen. Die Planungen für die nächste Winter Conference vom 12. bis 13. März 2020 laufen bereits.“

Eindrücke vom Fränkischen Abend
Die Regionalgruppe Nürnberg hatte sich als Abendevent ein Feuerwerk an fränkischer Unterhaltung gepaart mit leckerem Buffet ausgedacht! Kabarettistin Claudia Bill begeisterte als gebürtige Ruhrpottlerin mit Anekdoten in fränkischer Mundart. Die Band Brak’Lul heizte mit HipHop und einer eigenen Nürnberg-Hymne dem Publikum so richtig ein. Für alle Bewegungs-Junkies gab es im Anschluss Ralfs Disco-Time mit DJ Ralf Schmitt.












Eindrücke des ersten Tages, 28. März 2019








































Und das war der zweite Tag, Feitag 29. März 2019:




























Vielen Dank an alle, die dieses Event zu einem ganz besonderen gemacht haben, allen voran unser Conference Chair Bettina Stark!
Bitte vormerken: Die 3. GSA Winter Conference findet am 12. und 13. März 2020 statt – diesmal mit Conference Chair Vaya Wieser-Weber.